DER FREUNDSCHAFTSPAKT

Lágmynd 1Auf einem Denkmal vor der Universität von Island ist ein Basrelief zu sehen, das Kommandant Charcot darstellt und das am 14.November 1953 vom damaligen Premierminister Olafur Thors eingeweiht wurde. Darauf ist auf isländisch zu lesen: « Er liebte Island und dort wird die Erinnerung an ihn lebendig bleiben. » Es ist gewissermaßen ein von den Isländern zu erfüllender Freundschaftsvertrag.

Was ist unternommen worden, um diesen Freundschaftspakt zu respektieren und die Erinnerung an Kommandant Charcot lebendig zu halten? Hier folgen einige Beispiele:

Sept2010 005 (2) Frau Vallin-Charcot, die Enkelin von Kommandant Charcot mit Frau Vigdis Finbogadottir, Ex-Präsidentin von Island, im September 2010
Sept2010 005 (2) Frau Vallin-Charcot, die Enkelin von Kommandant Charcot mit Frau Vigdis Finbogadottir, Ex-Präsidentin von Island, im September 2010

Vor der Fakultät der Naturwissenschaften der isländischen Universität gibt es ein Basrelief, das Kommandant Charcot darstellt.

Auf dem Friedhof von Reykjavik gibt es Gräber, in denen Besatzungsmitglieder der « Pourquoi-Pas?» liegen, die nicht identifiziert werden konnten.

Es gibt einen Steinhügel in Alftanes in Myrar, zwei Kilometer vom Riff von Hnokki entfernt, gegen das die  «Pourquoi-Pas?» geprallt ist und wo man die meisten Leichen gefunden hat.

Eine Statue des großen isländischen Bildhauers Einar Jonsson zur Erinnerung an die Mannschaft der « Pourquoi-Pas? »
Eine Statue des großen isländischen Bildhauers Einar Jonsson zur Erinnerung an die Mannschaft der « Pourquoi-Pas? »

Im östlichen Fjord Faskrudsfjördur gibt es eine Statue des großen Bildhauers Einar Jonsson zur Erinnerung an die Besatzung der « Pourquoi-Pas?» und in Saint-Malo ist eine Replik derselben Statue zu sehen.

Die isländische Filmemacherin Kristin Johannesdottir hat sich 1992 mit ihrem Film « Wie im Himmel so auf Erden » von dem Schiffbruch der « Pourquoi-Pas?» inspirieren lassen.

Es gibt ein Musikstück, eine Kantate vom Komponisten Skuli Halldorsson.

Mindestens zwei Bücher wurden in Island veröffentlicht, worunter eins von Frau Thora Fridriksson, große Frankophile, zwischen 1932 und 1938 Vorsitzende der Alliance Française zu Reykjavik und langjährige Freundin von Charcot.

Im September 2006 wurde zum 70.Geburtstag des Schiffbruches der « Pourquoi-Pas?» in der Universität von Island ein Kolloquium veranstaltet.

Das Buch von Serge Kahn « Jean-Baptiste Charcot- explorateur des mers, navigateur des pôles »        (deutsch : «Jean-Baptiste Charcot – Meeresforscher und Polarreisender » (Editions Gléna/Société de Géographie, Paris, Mai 2006) wurde im September 2006 auf isländisch veröffentlicht.

Im Februar 2007 wurde eine Dauerausstellung über Charcot und dessen wissenschaftliche Leistungen eröffnet.

2011 hielt Jean-Christophe Victor des Institutes für Polarforschung einen Vortrag über das wissenschaftliche Erbe von Charcot. Hier mit Frau Vallin-Charcot, Charcots Enkelin
2011 hielt Jean-Christophe Victor des Institutes für Polarforschung einen Vortrag über das wissenschaftliche Erbe von Charcot. Hier mit Frau Vallin-Charcot, Charcots Enkelin

Die Alliance Française von Reykjavik organisiert seit 2007 jährlich eine Konferenz, die den Namen Charcot trägt und  wo  französische Gastredner u.a. Herr Jean-Christophe Victor und Frau Vallin-Charcot,  über Charcots « wissenschaftliches und kulturelles Erbe » referieren.

Dazu können noch mehrere Artikel  hinzugefügt werden, die im Laufe der Jahre in der isländischen Presse erschienen sind, insbesondere Artikel in Islands größter Zeitung, Morgunbladid, Artikel von Frau Elin Palmadottir, die  über die französisch-isländischen Verhältnisse im Laufe der Jahrhunderte viel recherchiert und geschrieben hat.

Noch ein Beispiel für die Wichtigkeit Charcots in der Geschichte Islands ist ein Artikel, den der größte Isländische Schriftsteller des 20. Jahrhunderts und  Literaturnobelpreisträger 1955, Halldor Laxness, 1941 unter dem Titel « Island und Frankreich » geschrieben und veröffentlicht hat. Er schreibt über Charcot, diesen großen Entdeckungsreisenden und Freund Islands, erzählt die Geschichte des Schiffbruchs und das schreckliche Leiden, das der einzige überlebende Godinec hat ertragen müssen, die Trauerfeiern in Reykjavik, Saint-Malo und Paris und er endet mit diesen Worten : « Wenn man einmal das Leid einer Nation verstanden hat, ist es, als ob man mit dieser Nation ewig verbunden ist. »